Rezept Tartine Country Bread – Handwerkliches Sauerteigbrot für deine Küche
Tartine Country Bread ist der Inbegriff von traditionellem Sauerteigbrot – mit einer knusprigen Kruste, einer luftigen, aromatischen Krume und einem einzigartigen, leicht säuerlichen Geschmack.
Dieses Brot ist nicht nur geschmacklich ein Highlight, sondern auch eine echte Handwerkskunst. Der lange Reifeprozess sorgt für eine besonders komplexe Aromenentwicklung, während die schonende Teigführung eine perfekte Struktur ermöglicht.
Ob pur, mit etwas Butter, als Basis für ein herzhaftes Sandwich oder zum Dippen in eine aromatische Suppe – dieses Brot passt zu jeder Gelegenheit. In diesem Rezept zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du dein eigenes Tartine Country Bread backst, inklusive Tipps für eine perfekte Kruste und eine ideale Fermentation.
Du hast noch keinen Sauerteig? Frag mal in deinem Bekanntenkreis nach Anstellgut. Ich bin mir sicher, dass dir da jemand aushelfen kann. Ansonsten schreibe ich gerne auch eine Anleitung, um dir deinen eigenen Sauerteig anzusetzen. Das ist wirklich einfach und lohnt sich!
Kaufe dir besser kein Anstellgut im Supermarkt. Dieser Sauerteig klingt praktisch, hat aber einige entscheidende Nachteile:
- Geringe Triebkraft
Meist handelt es sich nicht um einen aktiven Sauerteig mit lebendigen Mikroorganismen, sondern um pasteurisierten oder getrockneten Sauerteig, der keine Triebkraft mehr hat. Er dient nur als Geschmacksgeber, du brauchst also trotzdem noch zusätzliche Hefe. - Weniger komplexes Aroma
Ein selbst angesetzter Sauerteig entwickelt über Tage und Wochen eine komplexe Aromenvielfalt. Industrieller Sauerteig wird oft standardisiert hergestellt und kann diesen Geschmack nicht nachbilden. - Zusätze und Konservierungsstoffe
Viele fertige Sauerteige enthalten Zusatzstoffe, die die Haltbarkeit verlängern oder die Säure künstlich regulieren. Ein selbst gezogener Sauerteig besteht dagegen nur aus Mehl und Wasser – ganz natürlich. - Fehlende Flexibilität
Mit deinem eigenen Sauerteig kannst du genau steuern, wie mild oder kräftig er sein soll. Ein gekaufter Sauerteig gibt dir diese Kontrolle nicht. - Kosten-Nutzen-Verhältnis
Ein eigener Sauerteig kostet kaum etwas – nur Mehl, Wasser und etwas Geduld. Ein fertiger Sauerteig ist dagegen relativ teuer für das, was er bietet.
Wenn du wirklich gutes Sauerteigbrot backen möchtest, führt kaum ein Weg an einem selbst angesetzten Sauerteig vorbei. Es mag ein paar Tage dauern, ihn zu starten, aber danach hast du eine unbegrenzte, natürliche und gesunde Quelle für großartiges Brot! 😊
Lass uns loslegen!

Tartine Country Bread
Zutaten
Autolyse:
- 350 g Wasser
- 450 g Weizenmehl Type 550
- 50 g Weizenvollkornmehl
- 100 g aktiver Sauerteig
Hauptteig:
- Autolyse-Teig
- 10 g Salz
- 20-30 g Wasser für die Bassinage
Anleitungen
Autolyse vorbereiten
- Gib Wasser, Weizenmehl, Vollkornmehl und Sauerteig in eine Schüssel. Mische die Zutaten, bis ein homogener Teig entsteht. Lasse diesen für 30-120 Minuten bei Raumtemperatur abgedeckt ruhen.
Hauptteig kneten
- Füge nach der Ruhezeit das Salz hinzu und knete den Teig in der Küchenmaschine auf kleiner Stufe ca. 15 Minuten, bis er geschmeidig ist. Gib das restliche Wasser schluckweise hinzu (Bassinage) und knete es schonend ein, bis der Teig das Wasser vollständig aufgenommen hat.
Gärzeit und Dehnen/Falten
- Lege den Teig in ein leicht geöltes Gefäß, bedecke ihn mit einem Tuch und lasse ihn 2-3 Stunden bei Raumtemperatur ruhen. Während dieser Zeit dehne und falte den Teig 2-3 Mal: Ziehe den Teig an einer Seite vorsichtig nach oben und lege ihn zur gegenüberliegenden Seite. Wiederhole diesen Vorgang von allen vier Seiten und lasse ihn weiter ruhen.
Formen
- Lege zwei längliche Gärkörbe bereit. Falls du keine hast, kannst du normale Schüsseln mit einem Küchentuch auslegen und diese leicht bemehlen.
- Stürze den Teig nach der Gärzeit auf eine bemehlte Arbeitsfläche und teile ihn in zwei gleich große Stücke.
- Schleife die Teiglinge 2-3 Mal über die Arbeitsfläche, sodass sie eine glatte Oberfläche bekommen.
- Drücke die Teiglinge leicht flach und rolle sie mit den Fingerspitzen straff auf, um sie länglich zu formen.
- Lege die Teiglinge mit der Nahtseite nach oben in die vorbereiteten Gärkörbe oder Schüsseln.
- Stelle die Körbe abgedeckt für etwa 12 Stunden in den Kühlschrank, damit der Teig langsam gären und sein volles Aroma entwickeln kann.
Backen
- Stürze die Teiglinge auf eine leicht bemehlte Brotschaufel, sodass die Naht unten liegt.
- Schneide die Teigoberfläche mit einer scharfen Klinge einmal längs ein. Halte die Klinge dabei in einem Winkel von etwa 45 Grad und schneide 2-3 mm tief.
- Schiebe die Teiglinge direkt auf den heißen Backstein oder Backstahl in den Ofen. Bedampfe den Ofen (z. B. mit einem Wassergefäß oder einer Sprühflasche) und reduziere die Temperatur auf 210 °C.
- Backe die Brote zunächst 20 Minuten, öffne dann die Ofentür kurz, um den Dampf entweichen zu lassen.
- Backe die Brote für weitere 25-30 Minuten, bis sie eine goldbraune Kruste haben.
Auskühlen lassen
- Nimm die fertigen Brote aus dem Ofen und lasse sie auf einem Gitter vollständig auskühlen, bevor du sie anschneidest.
Notizen
- Weizenmehl: Ersetze es durch Dinkelmehl (Type 630 und 1050 im Verhältnis 9:1) für eine Alternative bei leichter Weizenunverträglichkeit.
- Sauerteig: Für glutenfreie Varianten eignen sich Sauerteige auf Basis von Reis- oder Buchweizenmehl.