Lipper Dunkel – Herzhaftes Roggenvollkornbrot mit Sonnenblumenkernen
Ein kräftiges, saftiges Brot, das Erinnerungen an meinen lippischen Heimatboden weckt.
Ein Stück Lippe auf dem Teller
Dieses herzhafte Roggenvollkornbrot erinnert mich an meine Heimat im Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen. Die dunkle Farbe, das rustikale Aroma und die rissige Kruste bringen mich zurück an den Frühstückstisch meiner Kindheit. Ich nenne dieses Brot liebevoll Lipper Dunkel – eine Hommage an die Region, in der ich aufgewachsen bin.
Warum Roggenvollkorn?
Roggen ist eine der ältesten Getreidesorten Europas und passt perfekt zur traditionellen Brotbackkunst. In Kombination mit Zuckerrübensirup (auch bekannt als Goldsaft) entsteht ein wunderbar erdiger, leicht süßer Geschmack. (Im Notfall geht auch Honig) Sonnenblumenkerne sorgen für einen nussigen Biss und liefern gesunde Fette.
Das Rezept für dein Lipper Dunkel
Zutaten
- Sauerteig: 310 g Roggenvollkornmehl, 310 g Wasser, 80 g Anstellgut
- Hauptteig: 400 g Roggenvollkornmehl, 240 g Wasser (10 % zurückhalten), 120 g Sonnenblumenkerne, 40 g Goldsaft (oder Honig), 20 g Salz
Zubereitung
- Sauerteig: Anstellgut im Wasser auflösen, Mehl unterrühren, 8–10 Stunden reifen lassen.
- Hauptteig: Sauerteig im Wasser lösen, restliche Zutaten zugeben, 3–5 Minuten kneten.
- Stockgare: Teig 60 Minuten ruhen lassen.
- Formen & Stückgare: Teig formen oder direkt in Form geben, 2 Stunden ruhen lassen.
- Backen: Bei 250 °C einschieben, auf 210 °C senken, 40–50 Minuten backen.
Tipps für Anfänger
Roggenteig verhält sich anders als Weizenteig: Er ist weich, klebrig und fließt eher. Das ist völlig normal. Arbeite mit feuchten Händen und vertraue dem Prozess. Mit jedem Brot lernst du etwas Neues!
Was ist eigentlich Schisshefe?
Der Begriff „Schisshefe“ stammt aus dem Volksmund und beschreibt die kleine Menge Bäckerhefe, die man einem Brotteig hinzufügt – nicht aus Prinzip, sondern zur Absicherung. Gerade wenn der Sauerteig noch jung ist oder das Anstellgut aus einem anderen Getreide stammt (z. B. Weizen statt Roggen), kann man nicht immer sicher sein, wie stark die Triebkraft bereits ausgeprägt ist.
Ein Teelöffel frische Hefe (ca. 3–5 g) oder ein halber Teelöffel Trockenhefe genügt, um den Gärprozess etwas zu stützen, ohne den typischen Sauerteiggeschmack zu verwässern. Diese Zugabe ist also keine „Schummelei“, sondern eine kluge Sicherheitsmaßnahme – vor allem bei Erstversuchen oder wenn man morgens nicht mit einem kompakten Ziegelbrot überrascht werden möchte.
Tipp: Gib die Hefe direkt mit in den Hauptteig, nachdem du den Sauerteig eingerührt hast. So verteilt sie sich gut und wirkt zuverlässig.
Nährwerte & Portionen
Dieses Rezept ergibt ca. 20 Scheiben. Jede Scheibe enthält etwa 145 kcal.